Unser Schutzpatron St. Hubertus
(Hubert von Maastricht-Tongern-Lüttich)

St. HubertusEntsteht ein neuer Verein, braucht er einen Namen. Entsteht ein neuer Schützenverein, braucht dieser einen heiligen Schutzpatron.
Die Selgersdorfer Schützen, von denen wir uns losgesagt hatten, haben vor über 500 Jahren die heilige Katharina als Schutzpatronin gewählt, die seit dieser Zeit die zweite Pfarrpatronin der Selgersdorfer Pfarre ist. Die Daubenrather Schützen, die im gleichen Jahr wie wir eigenständig wurden, nahmen sich den heiligen Stephan, den ersten Pfarrpatron von Selgersdorf. Die Krauthausener dagegen nahmen keinen direkten Bezug zu Selgersdorf, sondern wählten St. Josef, den Nährvater Christi. So eine Wahl ist nie besonders einfach, doch was liegt näher, als für einen Schützenverein den Patron aller Jäger und Schützen, den heiligen Hubertus, zu bestimmen, was wir dann auch taten.

Geboren wurde er um das Jahr 655. Der Sage nach erschien ihm bei der Jagd ein Hirsch mit einem Kreuz im Geweih, worauf er bekehrt wurde und seitdem als Glaubensbote in Südbrabant und den Ardennen wirkte, wobei er sich besonders gegen die dort üblichen „heidnischen“ Jagdbräuche aussprach. Um 705 wurde er Bischof von Maastricht, nachdem der vorherige Bischof Lambert ermordet wurde. 715 übertrug er dessen Gebeine nach Lüttich, wo er auch gleich seinen Bischofssitz mit hinnahm. Am 30. Mai 727 starb er schließlich in Tervueren bei Brüssel. Am 3. November 743, dem heutigen Hubertustag, wurden seine Gebeine erhoben, bevor er 825 in das Ardennenkloster Andagium überführt wurde, das seitdem nach ihm benannt ist. Die Hugenotteneinfälle im Jahr 1568 hüllten jedoch den Verbleib der Reliquien in endgültiges Dunkel. Aufgrund der Sage mit dem bekreuzten Hirsch gilt er als Schutzpatron der Jäger und wird deshalb auch meistens im Jagdgewand mit Hund, Schlüssel, Jagdhorn oder Buch dargestellt, wie auch auf unseren Vereinsfahnen sichtbar.

Hubertuskreuz LinnichSoviel zu unserem heiligen Schutzpatron. Fehlt nur noch der Rest des kompletten Namens St. Hubertus Schützengilde, bzw. Bruderschaft. Als wir 1921 eigenständig wurden, konnten wir lediglich eine Gilde werden, weil in einer Pfarre auch nur eine Bruderschaft möglich ist und dieser Platz durch die St. Katharina Bruderschaft bereits würdevoll ausgefüllt war. 1948, beim ersten Nachkriegsschützenfest, machten wir uns dann aber etwas eigenwillig selber zur kirchlichen Bruderschaft, was unser damaliger Präses, Pfarrer Josef van Gils, jedoch aus dem oben ausgeführten Grund ablehnte und wir daraufhin unseren voreiligen Schritt zurücknehmen mußten. Nach mehrmaligem Anlauf konnten wir schließlich doch mit ihm einig werden, und so zog 1950 der damalige Brudermeister Wilhelm Reinartz mit einer kleinen Abordnung zum Kreisverband der Schützen mit dem Wunsch der Umbenennung.
Seitdem sind wir keine Gilde mehr, sondern die St. Hubertus Schützenbruderschaft Altenburg.
(Text: Thomas Schmidt, 1996)

Bild links: Der Hl. Hubertus auf unser Gründungsfahne von 1924
Bild oben rechts: Hubertusfigur in der St. Hubertus-Kapelle Altenburg

Bild rechts: Am 1776 bei Linnich / Lindern errichteten Hubertuskreuz wird auch heute noch jedes Jahr
 am 3. November dem heiligen Hubertus, unserem Schutzpatron, gedacht. Das Kreuz erinnert an die Schlacht von 1444 zwischen den Herzögen von Jülich und Geldern, die der vermeintlich unterlegene Herzog von Jülich gewann. Herzog Gerhard V. von Jülich gründete daraufhin den St. Hubertus-Ritterorden.

 

St. Hubert St. Hubert
St-Hubert (früher Andagium) in den belgischen Ardennen. Hier wurden seine Gebeine aufbewahrt, die seit der Französischen Revolution allerdings verschollen sind. 

 

Hubertuslied
(Lied mit Noten als pdf)

1. Hubertus als ein Jäger
zog in den grünen Wald,
Und über Berg und Täler
Das Jagdhorn froh erschallt.
Es floh auf allen Wegen
Vor ihm das scheue Wild:
Ein Hirsch sprang ihm entgegen,
Trug Christi Kreuz und Bild.
3. Zu Sankt Lambert, dem Hirten,
Kommt er in schwerem Leid;
Der tröstet den Verwirrten,
Ihn dann zum Priester weiht.
Als Pilger er verehret
In Rom Sankt Peter Grab;
Der Herr ihm dort bescheret
Sankt Lamberts Hirtenstab.
5. Sein Gut gab er den Armen,
Den Hungrigen sein Brot,
Erlöste die Gefang´nen
Und half in jeder Not.
Bekehrt die blinden Heiden
In dem Ardennenland
Und führt auf guten Weiden
Die Völker in Brabant.
2. "Wie lang willst du noch jagen
Nach Ehr und eitlem Gut?
Ich ward ans Kreuz geschlagen
Vergoß für dich mein Blut!"
So hört er Jesum klagen,
Verläßt alsbald die Jagd;
Der Welt will er entsagen
Und ihrer eitlen Pracht.
4. Als man zu Bischofsweihe
Der Stola Zier nicht fand,
Ward ihm durch einen Engel
Die Stola zugesandt.
Dies Kleinod wir bewahren
Als seiner Hilfe Pfand
Für Seel- und Leibsgefahren
In dem Ardennenland.
6. Den Leib des heil´gen Lambert
Bringt er nach Lüttich hin;
Nach gleicher Martyr´ Krone
Verlangt sein frommer Sinn.
Doch Gott hat ihn erwählet
Zu and´rer Gnad und Ehr;
Davon Ardenn erzählet
Schon tausend Jahr und mehr.
    7. Als großer Wundertäter
Hubertus wird verehrt;
Von Pilgern nah und ferne
Wird seine Hilf begehrt.
Die treu sich ihm befehlen
Schützt er vor Hundewut;
Er schützt auch uns´re Seelen
Vor Satans Höllenglut.

 

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